Die in der Datenbank des Witold-Pilecki-Instituts für Solidarität und Tapferkeit (ISiM) präsentierten Dokumente stammen aus dem Bestand des polnischen Instituts für Nationales Gedenken (die Originale befinden sich in seinem Archiv). Sie werden gemäß dem Gesetz vom 18. Dezember 1998 über das Institut für Nationales Gedenken – Kommission zur Verfolgung von Verbrechen gegen die Polnische Nation zugänglich gemacht.
Dokumente aus dem Bestand der Hoover Institution in den USA wurden dem Pilecki-Institut in Form von Digitalisaten vom Nationalen Digitalen Archiv (NAC) im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem NAC, dem Archiv Neuer Akten, der Hoover Institution und dem Witold-Pilecki-Institut für Solidarität und Tapferkeit übergeben. Sie werden gemäß dem Gesetz vom 14. Juli 1983 über den nationalen Archivbestand und die Archive zugänglich gemacht.
Digitalisierte Dokumente aus dem Bestand des Komitees zum Gedenken an die polnischen Retter der Juden wurden vom Witold-Pilecki-Institut für Solidarität und Tapferkeit erworben und werden gemäß dem Gesetz vom 14. Juli 1983 über den nationalen Archivbestand und die Archive zugänglich gemacht.
Digitalisierte Dokumente aus dem Bestand des Katyn-Museums – Außenstelle des Museums der Polnischen Armee wurden vom Witold-Pilecki-Institut für Solidarität und Tapferkeit aufgrund einer Vereinbarung mit dem o. g. Museum erworben und werden gemäß dem Gesetz vom 14. Juli 1983 über den nationalen Archivbestand und die Archive zugänglich gemacht.
Die Aufsätze polnischer Kinder über den Zweiten Weltkrieg aus den Beständen des Archivs Neuer Akten sowie der Staatsarchive in Kielce und Radom werden vom Witold-Pilecki-Institut für Solidarität und Tapferkeit in Übereinstimmung mit dem Gesetz vom 14. Juli 1983 über den nationalen Archivbestand und die Archive zugänglich gemacht.
Die Datenbank „Aufzeichnungen des Terrors“ ermöglicht den Zugang zu Zeitzeugenberichten polnischer Bürgerinnen und Bürger, die unter zwei Totalitarismen – dem deutschen und dem sowjetischen – gelitten haben. Es handelt sich u.a. um Vernehmungsprotokolle von Zeugen, die nach dem Zweiten Weltkrieg über deutsche Verbrechen in den besetzten polnischen Gebieten 1939-1945 ausgesagt haben. Sie wurden von der Hauptkommission für die Erforschung deutscher Verbrechen in Polen und ihren rechtlichen Nachfolgern gesammelt. Die Berichte von Polinnen und Polen, die die Sowjetunion mit der Anders-Armee verlassen hatten, wurden seit 1943 durch das Büro für Dokumente der Polnischen Streitkräfte im Osten gesammelt. Zeugnisse über Polen, die in der Besatzungszeit Juden geholfen haben, wurden seit 1999 durch das Komitee zum Gedenken an die polnischen Retter der Juden erfasst. Der Historiker Jędrzej Tucholski sammelte Berichte über die Opfer des Katyn-Massakers. Ende der 1980er Jahre organisierte er unter anderem mit der Wochenzeitschrift für Katholiken Zorza (dt. Morgenröte) eine landesweite Aktion, in der Informationen über die Opfer dieses sowjetischen Mordes gesammelt wurden. Die Aufsätze über die Kriegserlebnisse wurden 1946 von Schulkindern im Rahmen eines vom damaligen Bildungsministerium in Volksschulen organisierten Wettbewerbs eingereicht. Das Projekt wurde unter Aufsicht der Schulaufsichtsbehörden durchgeführt. Die Kinderaufsätze werden heute im Archiv Neuer Akten und in anderen polnischen Staatsarchiven aufbewahrt.
Die Zeugenaussagen schildern die Erfahrungen polnischer Bürger – Opfer des Terrors zweier totalitärer Systeme. Viele von ihnen enthalten drastische Inhalte, daher sollten sie von Minderjährigen nur unter der Aufsicht einer erwachsenen Begleitperson genutzt werden.
Die in der Datenbank gesammelten Dokumente sollten mit Methoden und Instrumenten der historischen Forschung interpretiert werden. Die Umstände, unter denen die Zeugen ausgesagt haben, sowie unterschiedliche Absichten der Vernehmenden und der Zeugen selbst, konnten inhaltlich die Zeitzeugenberichte beeinflussen. Das menschliche Gedächtnis erwies sich manchmal als unzuverlässig. Nicht alle Strafverfahren endeten mit der Verhängung einer Strafe.
Am 26. Februar 2022, also zwei Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, wurde vom Pilecki-Institut das Raphael-Lemkin-Zentrum für die Dokumentation von russischen Verbrechen in der Ukraine ins Leben gerufen. Seit Februar 2023 veröffentlichen wir sukzessive in der Datenbank „Aufzeichnungen des Terrors“ die vom Lemkin-Zentrum gesammelten Umfrageergebnisse, Ton-, Filmaufnahmen und Bilder. Sie dokumentieren die russischen Verbrechen an der ukrainischen Zivilbevölkerung. Der vollständigen Inhalt der einzelnen Dokumente kann jedoch aus Sicherheitsgründen nur in den Lesesälen der Bibliothek des Pilecki-Instituts in Warschau und Berlin nach Erhalt einer entsprechenden Genehmigung eingesehen werden.
Wir werden Ihnen für alle Ergänzungen und Anmerkungen zu dem veröffentlichten Material dankbar sein. Es liegt uns sehr daran, über die Augenzeugen mehr zu erfahren und über die in der Datenbank „Aufzeichnungen des Terrors“ und in den Zeugenaussagen präsentierten Personen und Ereignisse detaillierte Informationen zu erhalten. Dies wird uns erlauben, die Dokumente möglichst präzise zu erschließen. Bitte senden Sie die Informationen an: